Zum Wohlsein
Wer sich nicht umbringt, sollte wenigstens trinken – nachdem er Aglaya Veteranyi gelesen hat
Martin Droschke»Wie merkt man eigentlich, daß man lebt?« jammert ein Buch, nach dessen Kauf es ratsam ist, einen Schnapsladen aufzusuchen, um eine Trostlosigkeit hinunterzuspülen, die im nüchternen Zustand kaum aushaltbar wäre. Mit »Vom geräumten Meer, den gemieteten Socken und Frau Butter« hat Aglaya Veteranyi zum dritten und letzten Mal dem massentherapeutischen Heilsversprechen des positiven Denkens eine definitive Abfuhr erteilt. Am 3. Februar 2002 ertränkte sich die Spezialistin für sarkastische Verniedlichungen schwerster Depressionen im eiskalten Zürichsee. Zuvor aber hatte sie noch eine Sammlung kruder Prosaminiaturen zusammengestellt, die das Sterben als lustiges Spiel beschreiben und mit kindlichem Ernst behaupten, daß das Leben die gerechte Strafe dafür ist, auf die Welt gekommen zu sein. 1999 war der clownesken Autorin, die in i...
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