Staat und Macht und Geld
Epochenumbruch 1989 (Serie VIII). Vom Kohl-Besuch in Dresden zum »Angebot der DM«. Mit Widerstand aus dem sozialistischen Staatsapparat mußte nicht gerechnet werden
Sebastian GerhardtFünfzehn Jahre sind eine lange Zeit. Seit Herbst 1989 sind einige der Herren in den Ruhestand getreten, haben sich als Veteranen der Anschlußpolitik auf ihr politisches Altenteil zurückgezogen. Der Finanzminister der Währungsunion von 1990, Theodor Waigel, spielt in seiner CSU keine zentrale Rolle mehr. Hans Tietmeyer, langjähriges Mitglied der CDU, wechselte im Herbst 1989 vom Finanzministerium in die Bundesbank, wo er bis zum Präsidenten aufstieg. Heute ist der Wirtschaftsberater Kohls einer der Oberideologen der Initiative »Neue soziale Marktwirtschaft«. Andere hingegen haben gerade erst die oberen Treppenstufen ihrer nationalen Karriere erklommen. Horst Köhler, seit diesem Jahr Bundespräsident, zuvor Chef des IWF, war 1989 als frischgebackener Staatssekretär im Bundesfinanzministerium verantwortlich für die Planungen des monetären Anschlusses der DDR. Unter ihm diente der heutige Finanzsenator Berlins Thilo Sarrazin als ein initiativreicher Referatsl...
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