Gotteskrieger recycelt
Über achtzig Jahre waren Staat und Kirche in Mexiko getrennt. Nun soll die Geschichte umgekehrt werden. Trotz Protest ehrt der Vatikan katholische Gewalttäter
Harald NeuberEs war die zweite große Revolution im Jahr 1917. Als die Bolschewiki in Rußland endgültig die Macht des zaristischen Regimes brachen, fand auch im entfernten Mexiko ein historischer Umbruch statt. Sieben Jahre nach Beginn der dortigen sozialen Revolution verabschiedete Präsident Venustiano Carranza im Nationaltheater Querétaro die neue Verfassung – eine der fortschrittlichsten jener Zeit. Neben der Verankerung von Bürger- und Menschenrechten wurde die Macht der Zentralregierung auf die Bundesstaaten verlagert und die Justiz als unabhängige Gewalt gestärkt. Über ein Jahrhundert, nachdem mit Miguel Hidalgo ausgerechnet ein katholischer Priester den Unabhängigkeitskampf gegen die spanischen Kolonialherren ausrief und damit den Weg Mexikos zur Moderne ebnete, brachen die Revolutionäre endgültig mit den alten Herrn. Dem Großgrundbesitz wurde das Modell der »Ejidos«, genossenschaftlicher Verwaltung des Bodens, gegenübergestellt. Die Macht der Kirche, von jeher ...
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