Der Wahnsinn der bürokratischen Welt
Zur Neuauflage der Romane des diesjährigen Lion-Feuchtwanger-Preisträgers Edgar Hilsenrath
Robert HeinleEin Rausschmiß kann sich mitunter auch als Glücksfall erweisen. Für Edgar Hilsenrath etwa. Vor zwei Jahren gab der Piper-Verlag dem 76jährigen Autor die Rechte an seinen Büchern zurück; seit vergangenem Jahr erscheinen seine Romane und Erzählungen als Werkausgabe in dem kleinen, aber feinen Kölner Dittrich-Verlag.
Trotz mehr als fünf Millionen verkaufter Bücher weltweit ist Hilsenrath ein weithin unbekannter Autor, ein ewiger Geheimtipp. Der Erzähler fand zwar zeitweise Beachtung, wurde vom bürgerlichen Feuilleton jedoch nie so hofiert wie seine Kollegen Grass oder Walser. Schullektüre werden Hilsenraths Romane wohl auch nicht abgeben. Daß junge Leser Hilsenraths Werk aus sich heraus für sich entdecken, wäre hingegen wünschenswert, denn der Autor nähert sich dem deutschen Faschismus mit anarchischem Humor und anarchischem Ernst.
Hans im Glück blutig
Ohne erhobenen Zeigefinger oder humanistische Besserwisserei schilderte Hilsenraths Debüt »Die...
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