Falsche Distanz am falschen Ort
Beten, zittern, Wahnsinn nuscheln: Der neue Film von Wim Wenders ist unerträglich wie die vorigen
Andreas Hahn»Listen, I know how the world works«, sagte George W. Bush während der TV-Debatte, die er mit John Kerry führte. Manche Erfahrung täuscht, für sich jedoch ist sie evident. Das auf sich bestehende Wissen um das Funktionieren der Welt kann das Wissen des Technokraten sein (dem Ingenieur ist nichts zu schwör) oder das Wissen des Paranoiden, der ausnahmslos alle Zusammenhänge verstehen will.
Wie verstört auch immer: machen oder interpretieren, alles wissen – ich meine, das ungefähr ist der Punkt, an dem Wim Wenders seine Filme konzipiert. Das macht sie gemeinhin so unerträglich.
Mit seinem neuen Amerikafilm »Land of Plenty« ist das nicht anders. Gnadenlos regiert die Perspektive der weit ausholenden Bekloppten (ein Onkel und seine Nichte: ein paranoider, halbfaschistischer Vietnamveteran und eine irgendwie linke, schwer christliche Missionarin).
»Land of Plenty« ist zunächst der Titel eines Leonard-Cohen-Songs (der Arbeitstitel des Films war »Angst...
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