»Haustyrannenmord«
Gleich ist gleich ist gleich vorbei: Mit Ausnahmezuständen in deutschen Schlaf- und Wohnzimmern wird das Ende des Rechtsstaats begründet
Kai RoguschDer Trend zur allgemeinen Skandalisierung und die wachsende Obsession für menschliche Abgründe prägen die moderne Medienlandschaft und die öffentlichen Debatten. Nun greifen offenbar auch renommierte rechtspolitische Zeitungen verstärkt exzentrisch anmutende Diskussionen über gesellschaftspolitische Randbereiche auf. So veröffentlichte die Zeitschrift für Rechtspolitik (ZRP) kürzlich einen Beitrag über die Behandlung von Fällen des sogenannten »Haustyrannenmords«: Eine von ihrem Mann fortwährend gepeinigte Frau darf ihren Lebenspartner umbringen und die Tat vor Gericht unter Umständen als präventive Notwehr deklarieren. Sie agiert quasi vorauseilend, um folgendes Szenario zu verhindern: Ein »Haustyrann« schlägt immer wieder seine Frau, und immer wieder verzeiht sie ihm, kehrt zu ihm zurück, doch mit jedem Male wird die Gewalt schlimmer und die Abhängigkeit der Frau wächst und wächst – so lange, bis der Mann die Frau totschlägt. Psychologen behaupten, dies...
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