Eine österreichische Geschichte
Unruhiger Schlaf: »In den Alpen/Après les Alpes« von Elfriede Jelinek und Fiston Mwanza Mujila am Wiener Volkstheater
Eileen Heerdegen»Verschon’ uns, Gott, mit Strafen, / Und lass uns ruhig schlafen …« Es war nicht die sanfte Stille, die Matthias Claudius’ Abendlied begleitet, im Gegenteil, es war grell und laut, und trotzdem habe ich geschlafen. Verbotenerweise. Im Theater. Auf Arbeit, wie man so sagt. Ich gebe es unumwunden zu, denn möglicherweise habe ich dadurch die allertollsten Momente verpasst. Aber wäre ich dann eingeschlafen?
Die Ankündigung versprach ein spannendes Werk der Regisseurin Claudia Bossard, eine Kombination aus Elfriede Jelineks Anklage der nie gesühnten Fahrlässigkeiten, die am 11. November 2000 in Kaprun zum Tod von 155 Menschen in einer brennenden Standseilbahn führten, und einer dystopischen Arbeit des in der Demokratischen Republik Kongo geborenen Grazer Autors Fiston Mwanza Mujila. In seiner Sicht auf das Gebirge ist es bereits Vergangenheit (»Après les Alpes«), verscherbelt an Gott und die Welt, die Rohstoffe ausgebeutet wie die Bewohner, eine Kolonisation m...
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