»Das Verfahren soll von der Polizeigewalt ablenken«
Wegen 26 Minuten Verspätung: Versammlungsleiterin von Demo am 8. März wurde verurteilt. Ein Gespräch mit Ariane Raad
Gitta DüperthalEine Demonstration am 8. März dieses Jahres hat für Sie ein juristisches Nachspiel: Als Versammlungsleiterin mussten Sie sich vergangene Woche vor Gericht verantworten, weil am Frauenkampftag in Stuttgart gegen Auflagen verstoßen worden sein soll. Um welche Vorwürfe geht es?
Es heißt, ich sei als Anmelderin der Demo bei zwei Situationen nicht ausreichend eingeschritten: als unsere Demonstration mit rund 4.000 Teilnehmerinnen 26 Minuten zu spät gestartet ist und als zwei oder drei Mal entweder ein Rauchtopf oder ein Bengalo gezündet wurde. Ursprünglich waren dafür 20 Tagessätze angesetzt. Die Staatsanwaltschaft forderte 35 Tagessätze, das Gericht verhängte letztlich 30. Obendrein kann das »Amt für öffentliche Ordnung« mir künftig verbieten, größere Demonstrationen anzumelden. Wir werden dagegen in Berufung gehen.
Wie begründete der Richter sein Urteil?
Das habe ich mir nicht mehr angehört, sondern aus Protest den Raum verlassen. Mit dem Urteil wird mein Gr...
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