Dschihad, »made in Germany«
Wie Max von Oppenheim versuchte, den »Heiligen Krieg« für die Ziele des deutschen Imperialismus einzuspannen
Wolfgang G. SchwanitzZwei Monate nach Beginn des Ersten Weltkrieges stimmte Kaiser Wilhelm II. dem großen Dschihad-Plan Max von Oppenheims zu. Dieser trug den Titel »Die Revolutionierung der islamischen Gebiete unserer Feinde«. Seine 136 Seiten waren streng geheim und sind noch heute wenig bekannt. Der Diplomat Max von Oppenheim, der länger im Orient gelebt hatte und ägyptisches Arabisch sprach, wollte »feindliche Europäer« in einer gemeinsamen deutsch-osmanischen Aktion an ihrer Schwachstelle treffen: den Kolonien. Er versuchte daher, den Dschihad, d.h. den Heiligen Krieg der Mohammedaner zur Verteidigung und Ausbreitung des Islams, in Afrika und Asien auszulösen.
War by revolution
Baron Max von Oppenheim ging es darum, durch Unruhen das »koloniale Hinterland unserer Feinde« zu destabilisieren und mithin die Hauptfronten für die Deutschen zu entlasten. Briten nannten diese Taktik »war by revolution«. Oppenheims Plan war eine Gebrauchsanweisung: Der osmanische Sul...
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