Sirenen heulen wieder
Bundesweiter Warntag am Donnerstag dient der Erprobung von Alarminfrastruktur für den Katastrophen- und Kriegsfall
Nick BraunsDie trichterförmige Sirene befand sich direkt auf dem Dach unserer Grundschule im Münchner Osten. Der unheimliche, durchdringende Heulton ist mir auch über 40 Jahre später noch im Ohr. Der Alarm ließ Bilder aus Kriegsfilmen im Fernsehen aufkommen und weckte Erinnerungen an die Erzählungen der Großmutter über Nächte im Luftschutzbunker während des Zweiten Weltkrieges. Zunächst erfolgte ein einminütiger Dauerton und anschließend ein Signal für Luft- oder ABC-Alarm, also eine Warnung vor dem Einsatz von atomaren, biologischen oder chemischen Waffen. Ein erneuter einminütiger Dauerton beschloss den Alarm. »Das ist wegen der Russen«, wusste mein achtjähriger Mitschüler Robert, dessen Eltern aus Osteuropa stammten und für den CIA-Sender Radio Free Europe arbeiteten. Ganz unrecht hatte er wohl nicht. Denn mit dem Abzug der »Russen« – also der Sowjetarmee aus Ostdeutschland und Ostmitteleuropa – entfiel in den 1990er Jahren auch der halbjährlich jeweils an einem ...
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