Rotlicht: Preisdeckel
Jörg KronauerPreisdeckel ist nicht gleich Preisdeckel. Da gibt es zum einen die Variante, die innerhalb eines Staates festgesetzt wird – ein nationaler Höchstpreis für bestimmte Güter. Die Idee ist uralt. Preisdeckel können aus sozialen Motiven dazu dienen, eine bezahlbare Versorgung für die Bevölkerung zu sichern. Allzu häufig ist dabei aber auch das durchaus anders gelagerte Motiv im Spiel, Unruhen zu vermeiden. An jenem denkwürdigen 4. August 1914, an dem die SPD in Berlin den Kriegskrediten zustimmte, wurde gleichzeitig auch eine Verordnung erlassen, die lautete: »Für die Dauer des gegenwärtigen Krieges können für Gegenstände des täglichen Bedarfs, insbesondere für Nahrungs- und Futtermittel aller Art (…) Höchstpreise festgesetzt werden.« Knappheit war im Krieg absehbar; dass sie die Preise nach oben treiben und Proteste auslösen könnte, leuchtete ein. Im Krieg war Ruhe die erste Bürgerpflicht; also durften die Preise nicht steigen.
Die gegenwärtige Debatte um Pre...
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