Verhinderte Zugvögel
Kinderbücher, nicht für Kinder: Die Gespenstergeschichten von Heinz Peter Geißler
Stefan RipplingerWer weder Kinder noch Enkel hat, der oder die vergisst vielleicht, was für eine Stil- und Erkenntnisschule Kinderbücher sind. Kein Wort zuviel und von allen möglichen stets das schlichteste – das ist die strenge Ökonomie des Kinderbuchs. Heinz Peter Geißler, der selbst schon einige Kinderbücher geschrieben hat, beherrscht sie bis zur Vollkommenheit.
Die Gedichte und Prosa, die Geißler schreibt, sind zwar aus ganz einfachen, stets wiederkehrenden Elementen gebaut. Doch fügen sie das übersichtliche Material zu einem unübersichtlichen Ganzen. Das ist der Unterschied zum Kinderbuch, dessen Gehalt sich gewöhnlich in einem Satz zusammenfassen lässt. Wem es gelingt, Geißlers »Ich geh mir einen Vogel fangen« oder »grüne Tiefe« in einem Satz zusammenzufassen, dem oder der verspreche ich (wie einst Friedrich Hebbel denjenigen, die Adalbert Stifters »Nachsommer« zu Ende lesen) die Krone Polens, wahlweise den Vorsitz im Sejm.
Ich weise den eiligen Leser (eilige Leser...
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