Sieg in der Niederlage
Vor fünf Jahren begannen die Luftangriffe auf Jugoslawien als ein Akt der »Umerziehung« der Serben
Werner PirkerFast auf die Minute genau mit dem Beginn der Hauptabendnachrichten in den europäischen Fernsehanstalten abgestimmt, begannen in den Abendstunden des 24. März 1999 die Luftangriffe der NATO auf Jugoslawien. Der Krieg als großartige Exhibition. Vorgeführt vom Weltmeister aller Klassen.
Es war ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Das wäre er auch gewesen, hätte ihm der UN-Sicherheitsrat das Mandat erteilt. Doch Rußland und die VR China hatten ihr Veto dagegen eingelegt. Das alles zählte nicht in Zeiten bellizistischer Euphorie. Individuelle Freiheits-, Minderheiten- und Menschenrechte stünden über dem Recht auf nationale Souveränität, über dem Völkerrecht, wurden die wenigen Gegner des Jugoslawien-Krieges belehrt. Solche waren in konservativen Kreisen häufiger anzutreffen als in Blair/Schröders neuer Mitte und ihrem links-alternativen Anhängsel, das am lautesten »Schluß mit dem serbischen Völkermord!« skandierte.
Ein deutscher Außenminister, dessen pol...
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