Emmanuel Macrons erste Amtshandlung als frischgebackener Präsident 2017 war es, die Vermögenssteuer ISF (Impôt sur la Fortune) abzuschaffen. Nun hat ein von der französischen Regierung eingesetztes Gremium eine Bilanz dieser Maßnahme gezogen – und das Ergebnis dürfte Macron nicht gefallen. Denn der Ende vergangener Woche veröffentlichte Bericht des sogenannten Comité d’évaluation des réformes de la fiscalité du capital kommt zu dem Schluss, dass die Abschaffung der Vermögenssteuer immer noch keine nachweisbar positiven Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum hat. Die Argumentation des Präsidenten, seine »Steuerreform« würde die Reichen dazu bringen, ihr weniger stark besteuertes Vermögen in die französische Wirtschaft zu investieren, wurde damit widerlegt.

»Die Beobachtung der großen Wirtschaftsvariablen – Wachstum, Investitionen, Geldanlagen der Haushalte etc. – vor und nach den Reformen reicht nicht aus, um auf tatsächliche Auswirk...