Wirtschaftskrieg bevorzugt
Das Embargo als Massenvernichtungswaffe des Westens. Auszug aus einem Buch Domenico Losurdos aus dem Jahr 2016, das jetzt auf deutsch erschienen ist
Im Juni 1996 wies ein Artikel des Direktors des »Center for Economic and Social Rights« (Roger Normand) in der International Herald Tribune auf die schrecklichen Folgen der »kollektiven Bestrafung« des irakischen Volkes durch das Embargo hin: Bereits »mehr als 500.000 Kinder« seien »an Hunger und Krankheiten gestorben«. Viele andere sollten das gleiche Schicksal erleiden: Insgesamt waren »die Menschenrechte von 21 Millionen Irakern« auf verheerende Weise betroffen. Ein paar Jahre später (1999) stellte Foreign Affairs, eine dem Außenministerium nahestehende Zeitschrift, eine allgemeinere Überlegung an: Nach dem Zusammenbruch des »realen Sozialismus« sei das Embargo in einer unter US-Hegemonie vereinigten Welt die Massenvernichtungswaffe schlechthin; offiziell verhängt, um Saddams Zugang zu Massenvernichtungswaffen zu verhindern, habe das Embargo »mehr Tote im Irak verursacht als alle sogenannten Massenvernichtungswaffen im Laufe der Geschichte zusammen«. (...
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