Ein fataler Held
Vor 100 Jahren fand die Uraufführung von Brechts »Trommeln in der Nacht« statt. Das Stück schildert die Heimkehr eines vermissten Soldaten vor dem Hintergrund der Revolution 1918/19
Jürgen PelzerUrsprünglich sollte Bertolt Brechts zweites Stück »Spartakus« heißen und damit auf den sogenannten Spartakusaufstand vom Januar 1919 verweisen. Tatsächlich wurde es direkt unter dem Eindruck der Berliner Ereignisse, wenn auch nicht in Berlin, sondern in Augsburg und München geschrieben. Bei näherer Betrachtung ist es freilich kein Revolutionsstück, sondern ein Drama über die Heimkehr eines viele Jahre vermissten Soldaten, der nach dem Ende des Krieges vor allem Anna, seine Verlobte, wiedergewinnen will. Die Revolution findet im Hintergrund statt.
Brecht brachte das Manuskript im März 1919, noch vor der brutalen Niederschlagung der Münchner Räterepublik, zu Lion Feuchtwanger. Marta Feuchtwanger schlug einen neuen Titel vor: »Trommeln in der Nacht«, um so das Unbestimmt-Drohende oder Aufrüttelnde des politischen Hintergrunds zum Ausdruck zu bringen. Es sollte allerdings bis zum September 1922 dauern, ehe das Stück unter diesem Titel aufgeführt wurde. Der vi...
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