Neuer Multilateralismus
UN-Generaldebatte
Jörg KronauerEs lohnt, genau zuzuhören, wenn Subrahmanyam Jaishankar spricht. Indiens Außenminister wandte sich am Samstag kurz nach seinen Amtskollegen aus China und Russland an die UN-Generalversammlung in New York. Er erinnerte daran, dass sein Land erst vor einigen Wochen den 75. Jahrestag seiner Unabhängigkeit feiern konnte, und hob hervor, man werde weiter daran arbeiten, »uns von einer kolonialen Denkweise zu befreien«. Dazu gehöre freilich auch eine äußere Komponente: ein »reformierter Multilateralismus« – einer, so ist das wohl gemeint, in dem frühere Kolonien nicht zu Claqueuren der ehemaligen Kolonialherren degradiert werden, sondern mit eigener Stimme ihre eigenen Interessen vertreten und dabei eine eigenständige Position in der globalen Hackordnung einnehmen. Was Jaishankar da sagte, das waren keine hohlen Worte, es war eine präzise Beschreibung dessen, was gegenwärtig zumindest ansatzweise in den globalen Kämpfen rings um den Ukraine-Krieg geschieht.
Die...
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