Blut und Beuschel
Peter Waldecks Roman »Spaß und Schulden am Neustifter Kirtag«
Eileen HeerdegenWenn die Anwohner des idyllischen Grinzinger Platzl in lauen Sommernächten bei geöffneten Fenstern schlafen können, weil keine tiefergelegte BMWs mit Capital-Bra-Beschallung – »Die Bitches woll’n Sex, doch sind nicht mein Niveau« – im Sekundentakt Himmelstraße und Cobenzlgasse hinaufrasen, dann ist garantiert Neustifter Kirtag.
Jeden Sommer vier Tage Deppenparade am Wiener Stadtrand, die »Bitches« als Wiedergängerinnen ihrer Ur-Ur-Ur-Uromas aus 1938 brav mit Zöpfchen und Dirndl, die Buam ohne Schirmkappe, dafür in Lederhosen, und statt »fahr’n ma Kahlenberg« und cruisen geht’s mit Bus und Bim zum Schnitzelfressen. In bester Gesellschaft – Politprominenz, mehrheitlich aus dem Rechts- bis Rechts-rechts-rechts-Lager, dazu der wahrscheinlich bald 100jährige Richard Lugner mit seiner Entourage aus blutjungen Betreuerinnen. Und über allem unfassbar viel Alkohol.
Schuld an dem ganzen Elend ist Kaiserin Maria Theresia, die nicht nur für 16 Kinder mütterlich-...
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