Marokko isoliert
Tunis verweigert Rabat in Westsahara-Konflikt Gefolgschaft. Borrell für Selbstbestimmung, Berlin auf UN-Linie, Macron in Algier
Jörg TiedjenWar es ein Sieg oder am Ende eine Niederlage? Im Frühjahr feierte die marokkanische Diplomatie einen unerwarteten Erfolg: Spaniens Premierminister Pedro Sánchez schwenkte im Konflikt um die Westsahara auf die Linie Rabats ein. Die Freude war möglicherweise verfrüht. Zwar stellte König Mohammed VI. in einer Rede anlässlich eines Feiertags am 20. August noch kategorisch fest: »Die Frage der Sahara ist das Prisma, durch das Marokko sein internationales Umfeld betrachtet. Sie ist auch der klare, einfache Maßstab, an dem die Aufrichtigkeit der Freundschaften und die Fruchtbarkeit der Partnerschaften, die es knüpft, gemessen werden.« Mit anderen Worten: Wer nicht unterschreibt, dass die Westsahara zu Marokko gehört, ist ein Feind.
Doch kaum war die rote Linie gezogen, wurde sie überschritten. Den Anfang machte Josep Borrell, EU-Außenbeauftragter und Mitglied der katalanischen Sozialisten, sozusagen ein Parteifreund von Ministerpräsident Sánchez. Im spanischen F...
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