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Innerlich blind
Die Besonderheit des deutschen Imperialismus und die Schwäche der Linken. Eine Analyse von Georg Lukács aus dem Jahr 1966 (Teil III)
In vertrautem Kreise pflegte Max Weber (1864–1920, Soziologe und Ökonom, jW) öfters zu sagen: Das nationale Unglück Deutschlands zeige, dass man noch nie einen Hohenzollern geköpft habe. Und in der Tat war die Hinrichtung von Karl I. und Ludwig XVI. je ein Wendepunkt in der Entwicklung der demokratischen Leitung und Kontrolle der Außen- und Innenpolitik Englands und Frankreichs. Freilich fehlt Weber, bei all seiner Intelligenz, die innere Möglichkeit, seine eigenen Gedanken zu Ende zu führen. Auch bei ihm ist der deutsche utopische Zug in der Totalität bei aller Realistik der Einzelbeobachtungen und Schlüsse vorhanden. Er war ein kluger, liberaler Imperialist. Als solcher sah er klar und beurteilte scharfsinnig den irrationalistischen Utopismus der deutschen Außenpolitik und später den der Kriegführung; er sah klar die Überlegenheit der französisch-englischen Diplomatie gegenüber der deutschen. Er sah auch, wie die deutsche Entwicklung notwendig zum »pers...
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