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Ästhetischer Weltkrieg
Faszination militärischer Gewalt, Entkunstung der Kunst und Manipulation der Sinne und Emotionen – totalitäre Propaganda zur Inszenierung von Kapitalherrschaft und imperialistischer Machtpolitik
Susann Witt-StahlDas Brandenburger Tor erstrahlt in den Nationalfarben der Ukraine. In der gesamten westlichen Welt werden unzählige Gebäude, Plätze, Straßenzüge in ein leuchtendes Blau-Gelb getaucht – ein die Sinne überwältigendes Gestaltungsmittel im öffentlichen Raum. Kein Shopping ohne heroische Gefühle für Heldentaten, die andere für die »Verteidigung der westlichen Werte« im Donbass vollbringen sollen: In den Einkaufszentren – wo sich die postmoderne Doktrin der Überwindung der Grenzen zwischen Kunst und Alltag und ein »Weltbild ohne Menschenbild« (Alfred Hrdlicka) in Alpträumen aus Stahl, Glas und Beton verewigt findet – prangt nun völkische Bauernmalerei mit Folkloremustern und Porträts blumenbekränzter wolhynischer Maiden. Vor den Bahnhöfen, wo gewöhnlich das Betteln der Obdachlosen mit Mozarts »kleiner Nachtmusik« übertönt wird, erklingen Rock- und Discoversionen des Volkslieds »Oj, u lusi tscherwona kalyna«, eines Evergreens der ukrainischen Nationalisten.
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