Die Korrektur des Gedächtnisses
Zum Tode des Filmpublizisten Ralf Schenk
Detlef KannapinDie Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Als ich Mitte Juli Ralf Schenk eine Anfrage schickte, ob die Defa-Stiftung nicht willens wäre, einen Sammelband über den Regisseur Ralf Kirsten in ihre Schriftenreihe aufzunehmen, bekam ich lapidar zur Antwort, dass E-Mails zur Zeit nicht beantwortet werden. Na gut, dachte ich, Urlaub, üblich. Ralf Schenk war zwar schon seit 2020 nicht mehr als Vorstand der Defa-Stiftung tätig, aber natürlich aufgrund seines unerschöpflichen und unerreichten Wissens über alle Belange des DDR-Films der Spiritus rector für Filmveröffentlichungen dieser Art. Er hätte sofort gewusst, worum es ging: Die sozialistischen Zeitbilder der 1960er Jahre, die Kirsten in Filmen wie »Auf der Sonnenseite« (1961) und »Beschreibung eines Sommers« (1962) gestaltete, sowie dessen biographische Filme über Ernst Barlach (1966), Clara Zetkin (1984) und Käthe Kollwitz (1986) sollten angemessen gewürdigt werden, so die Idee.
Die Bombe war die Information d...
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