Krieg in Rio
Polizei richtet erneut Blutbad in Favela an. Verbrechen und verschlimmerte Lage angeprangert
Norbert Suchanek, Rio de JaneiroEs ist der Polizeieinsatz mit der viertgrößten Zahl an Toten in der Geschichte Rio de Janeiros gegen Drogenbanden in den Favelas. Unterstützt von zehn Panzerfahrzeugen und vier Hubschraubern stürmten vergangenen Donnerstag rund 400 mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Polizisten den »Complexo do Alemão« im Norden von Rio de Janeiro. Die »Operation« dauerte zwölf Stunden, bei der Rios Landes- und Zivilpolizei ein Blutbad in dem aus 13 dicht bebauten Favelas bestehenden Stadtviertel mit mehr als 70.000 Einwohnern anrichtete. Es gab zahlreiche Verletzte und wenigstens 17 Menschen starben im Kugelhagel der Polizeiattacken, darunter laut Polizeiangaben 16 verdächtige Kriminelle und eine unschuldige Frau in einem Auto. Ein Polizist sei von den brennende Barrikaden errichtenden Kriminellen erschossen worden.
Am darauffolgenden Morgen, als die Polizei eine der letzten Barrikaden im Alemão wegräumte, gab es noch ein weiteres Opfer: Die 49jährige Solange Mendes war a...
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