Kahlschlag in Ostdeutschland, nächste Welle
Kriegspolitik der Bundesregierung nimmt Verelendung in Kauf, doch die Akzeptanz für einen neoliberalen »Aufbruch Ost« bröckelt. Ein Kommentar
Tino ÖchsleNennen wir die Dinge beim Namen: Ostdeutschland befindet sich in der zweiten Deindustrialisierungswelle. Nach dem Anschluss wurde in den 90er Jahren die verarbeitende Industrie zerstört. Mit Verweis auf den Klimawandel ist jetzt die Grundstoffindustrie dran. Dabei ist jede Gelegenheit zur Beschleunigung des Kahlschlags höchst willkommen, und sei es ein Krieg in der Ukraine.
Vor 30 Jahren passten die Förderung preiswerter Braunkohle und die Verarbeitung preiswerten Erdöls in das Konzept der Kolonisierung des Ostens. Er war günstige Rohstoffquelle, wurde zum Absatzmarkt ohne lästige Konkurrenz, und wenn Teile der Produktion angesichts gut ausgebildeter Arbeitskräfte in den Osten ausgelagert wurden, dann nur zu Niedriglöhnen. Wer überhaupt arbeiten durfte, musste jedenfalls arm bleiben. So wurde ein vormals hochentwickeltes Industrieland – Ende der 80er Jahre lag die DDR beim BIP pro Kopf auf Platz 14 in Europa, knapp hinter Großbritannien und Italien – gewis...
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