Schnelle Saitensprünge
Mit höheren Mächten in Kontakt: Geigerin Alina Ibragimova ist weit mehr als eine Virtuosin
Berthold SeligerBéla Bartók musste 1940 vor den Nazis fliehen und ließ sich in New York nieder, wo er eine mager dotierte Dozentenstelle an der Columbia University erhielt. »Unsere Lage wird von Tag zu Tag schlechter«, schrieb Bartók 1942 an seine Schülerin Wilhelmine Creel. »Ich war noch nie, seit ich mein Brot verdiene, in einer so fürchterlichen Lage.« Bartók fühlte sich fremd in den USA. Zum Verlust der Heimat und den wirtschaftlichen Sorgen kam eine Leukämieerkrankung hinzu, im Februar 1943 erlitt der Komponist einen Zusammenbruch. Ende des Jahres kam Bartók in Kontakt mit dem Geiger Yehudi Menuhin, der ihn um eine Komposition bat. Dieses Stück wurde Bartók Solosonate für Violine Sz 117, sein letztes, 1944 vollendetes Kammermusikwerk.
Bis zur Brutalität
Die Interpretation dieser Sonate durch die Geigerin Alina Ibragimova geriet zum Höhepunkt eines atemberaubenden Solo-Recitals im bedauerlicherweise nur halb gefüllten Berliner Pierre-Boulez-Saal am 3. Juli. Ibragimova ...
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