Weiter Richtung Militarisierung
Japan: Attentat auf Abe könnte der Rechten helfen, Friedensverfassung zu revidieren
Igor Kusar, TokioMan könnte es als Ironie des Schicksals bezeichnen: Zwei Tage vor den Wahlen zum japanischen Oberhaus, die dem »Mitte-rechts«-Lager eine Zweidrittelmehrheit bescherten und so den Weg für die Revision der Friedensverfassung ebneten, wurde der frühere Premierminister Shinzo Abe während einer Wahlkampfveranstaltung am Freitag auf offener Straße Opfer eines Attentats. Nur wenige Stunden später starb er in einem Krankenhaus in Nara im Westen des Landes.
Die Verfassungsrevision war seit Jugendzeiten Abes Traum, den er von seinem Großvater Nobusuke Kishi – auch er ein ehemaliger Premier – geerbt hatte. Auch Kishi kämpfte zeitlebens für die Änderung des Paragraphen 9, der kriegerische Aktivitäten sowie den Unterhalt von Streitkräften verbietet. Eine solche würde es Japan erlauben, eine »richtige« Armee aufzubauen.
Ironie des Schicksals aber auch, weil die Person des Mörders als Abbild der Politik Abes gelesen werden kann. Seine Kritiker warfen dem...
Artikel-Länge: 2943 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.