Triumph des Wehrwillens
Zur Strategie, Psychoanalyse und Wirkung von Kriegspropaganda in der politischen Kultur und Kulturindustrie
Susann Witt-StahlKritiker der deutschen Beteiligung am »Verteidigungskrieg der freien Welt gegen Putin« müssen sich in den Talkshows verbalen Lynchspektakeln aussetzen. Der »Lumpenpazifist« wird von Markus Lanz und Co. ohne Gnade übers verminte Diskursfeld getrieben, seine vernünftigen Einwände werden mit aberwitzigen Vergleichen und Alarmrhetorik restlos in Moralinsäure aufgelöst. Die kriegspropagandistische Fortsetzung der Meinungsfreiheit mit anderen Mitteln kommt nicht aus ohne klares »Feindbild«, das unlängst die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), gefordert hat.
Mit der Eskalation des Ukraine-Kriegs ist eine Entwicklung des Medienestablishments in eine andere Qualität umgeschlagen, die sich schon lange abgezeichnet hatte: Generalmobilmachung der Vierten Gewalt, die immer schon zu sehr Gewerbe war, um Instrument der Aufklärung zu sein, wie es sich einst Jean-Jacques Rousseau gewünscht hatte. Propaganda ist ein...
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