Kein Kanonenfutter
Mangelnde Motivation: In der Ukraine mehren sich Befehlsverweigerungen von Soldaten. Kritik an Einberufungspolitik und Proteste Angehöriger
Dmitri Kowalewitsch, KiewAm 24. Mai sind genau drei Monate seit dem Beginn der russischen »Sonderoperation« in der Ukraine vergangen. In dieser Zeit haben sich die Taktik der russischen Armee und die Stimmung in der ukrainischen Gesellschaft verändert. In allen Städten und Dörfern der Ukraine trafen massenhaft Särge mit den Leichen ukrainischer Soldaten ein, was sowohl bei den noch lebenden Soldaten als auch bei ihren Angehörigen Panik auslöste.
Auf allen Friedhöfen in Kiew wurden Reihen neuer Gräber angelegt. Auf einigen von ihnen sind die Fahnen des neonazistischen »Asow«-Regiments, der nationalistischen »Aidar«-Bataillone und des »Rechten Sektors« zu sehen, aber 70 Prozent scheinen einfache Soldaten zu sein. In den zentralen Gassen der Friedhöfe werden neue Abschnitte des Asphaltbelags entfernt, um mehr Platz für neue Gräber zu schaffen.
Eine ältere, religiöse Frau hält alle Passanten an und ist zutiefst empört über den Tod der jungen Menschen. Das Grauen des Krieges ist in ihr...
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