Dokument des Krieges
Die Geschichte eines ukrainischen Dolmetschers, der zum Militärdienst gegen den russischen Angriff eingezogen wurde
Juri Mowtschan*Ich möchte Ihnen meine persönliche Geschichte über diesen Krieg erzählen. Ich nenne sie »Die Abenteuer des Kanonenfutters« oder »Wie ich in Jeans und mit einem Satz Pflaster an der Front landete«.
Am späten Abend des 1. März fuhr ich mit meiner Frau und meinem Kind nach Uschgorod, an die Grenze zur Slowakei. In meiner Naivität ging ich auch mit, weil ich dachte, ich sei nicht wehrdiensttauglich. Auf der vorläufigen Bescheinigung, die mir als Ersatz für meinen Militärausweis ausgestellt wurde, stand »in Friedenszeiten untauglich, eingeschränkt kriegsdiensttauglich«. Als ich nachfragte, erhielt ich sofort eine Vorladung zum Einberufungsamt. Mir wurde gesagt, ich solle ein Taxi rufen und mitten in der Nacht zum Einstellungsbüro fahren. Obwohl ich nichts Illegales getan hatte – weder hatte ich ein Bestechungsgeld angeboten, noch versucht, die Grenze heimlich zu überqueren, ich hatte einfach nur gefragt –, wusste ich aus der Art, wie sie mit mir sprachen, dass...
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