Krieg und Frieden
Wie von Buchmachern und Propagandisten erwartet: Die Ukraine gewinnt noch deutlich vor Jesus beim Eurovision Song Contest
Eileen HeerdegenDer Weltkrieg war 1964 noch keine 20 Jahre vorbei und die 16jährige Italienerin Gigliola Cinquetti angeblich noch zu jung für die Liebe (»Non ho l’età«). Für diese brave Einstellung wurde sie mit dem Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC), damals noch Grand Prix Eurovision de la Chanson, belohnt. Als sie 1974 erneut antrat, aber knapp hinter ABBA landete, waren neue Zeiten angebrochen. Zu jung? Zwölfjährige hatten stolz »Willy-wählen«-Buttons getragen (Brandt war tatsächlich noch Kanzler), und in der Bergedorfer Kneipe mit dem ganzjährig geschmückten Weihnachtsbaum und dem ständig laufenden Fernseher hatte sich die alte Wirtin in der geblümten Kittelschürze nicht dafür interessiert, dass wir weit davon entfernt waren, legal Alkohol konsumieren zu dürfen. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich lautstark über die silbernen Plateaustiefel der vier Schweden auszulassen. Wir hatten währenddessen zum ersten Mal »Waterloo« gehört. Es war »eine liebe Zeit«...
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