Flagge zeigen verboten
8. Mai in Berlin: Sowjetfahnen nicht erlaubt, Polizei setzt Auflagen rigide durch. Ehrenmale zeitweise für Besucher gesperrt. Neonazis marschieren
Nick BraunsAm 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, sah die Berliner Polizei rot. Per Erlass war für Sonntag in 15 sowjetischen Ehrenmalen und Gedenkorten in der Hauptstadt das Zeigen der Flagge der UdSSR, die den größten Blutzoll in der Niederringung des Nazismus getragen hatte, verboten worden. Die rote Fahne mit Hammer und Sichel könne als Unterstützung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ausgelegt werden, hatte die Polizei ihren ebenso antikommunistischen wie geschichtsrevisionistischen Erlass, der auch für diesen Montag gilt, begründet. Die Empörung von Besuchern der Gedenkstätten, zu denen teils riesige Gräberstätten gefallener Sowjetsoldaten gehören, war entsprechend groß.
In der Praxis wurde das Verbot vielfach auf sämtliche rote Fahnen ausgedehnt. Von Beamten zum Umkehren gezwungen wurden beim Ehrenmal in Treptow etwa auch Vertreter kommunistischer Parteien aus der Türkei und Griechenland mit ihren Parteifahnen.
Die Polizei habe sie am V...
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