Femizid mit Ansage
Polizei- und Behördenversagen: Nach Mord an 31jähriger in Berlin werden schwere Vorwürfe laut. Hilferufe bleiben oft ungehört
Annuschka EckhardtAuf offener Straße wird Zohra G. in Berlin-Pankow mit Messerstichen getötet. Die 31jährige wurde am Freitag vor einer Woche gegen zehn Uhr so schwer verletzt, dass sie noch vor Ort starb. Sie hinterlässt sechs Kinder. Der mutmaßliche Täter ist ihr Expartner.
Nun wandte sich die Schwester von Zohra G. mit einem offenen Brief, der jW vorliegt, an die Öffentlichkeit: »Zum Mord an ihr kam es, nachdem sie und ihre Umgebung die Behörden in Berlin über ihre Bedrohung durch den Mann informiert hatten, der sich als ihr Eigentümer sieht. Unserer Schwester wurde der Schutz verwehrt, der ihr das Leben hätte retten können und der ihren Kindern die traumatische Erfahrung des Verlusts erspart hätte.« Zohra G. sei nicht das erste Opfer einer Schutzlosigkeit, die man nicht anders erklären könne als mit der zynischen Geringschätzung des Lebens von Frauen mit muslimischem Migrationshintergrund.
Und die Zahl der Femizide in der Bundesrepublik steigt. Waren es 2019 noch 117, wu...
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