Weder Krieg noch Frieden
Ende 1947 kehrte Bertolt Brecht nach Europa zurück. Da war die Spaltung des Kontinents bereits deutlich erkennbar. Diese Entwicklung verarbeitete der Lyriker und Dramatiker in Gedichten und Stücken
Jürgen Pelzer»als der zweite krieg zuende war, gab es keinen frieden mehr«
(Bertolt Brecht)
Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte Bertolt Brecht in Santa Monica, dem amerikanischen Exilort an der Pazifikküste, in dem er seit dem Sommer 1941 wohnte und arbeitete. Die Notiz in seinem Arbeitsjournal lautet lapidar: »nazideutschland kapituliert bedingungslos.«¹ Die Nachricht wurde früh am Morgen vom US-amerikanischen Präsidenten verkündet. Brecht hörte sie im Radio, dabei »den blühenden kalifornischen Garten« betrachtend. Diese Nachricht war seit mehreren Monaten erwartet und erhofft worden, wobei am Ausgang des Krieges seit 1944 kaum noch ein Zweifel bestehen konnte. Sowjetische Soldaten hatten bereits im Januar Auschwitz befreit und waren auf breiter Front nach Westen vorgerückt. Am 30. April hatten sie den Reichstag im weitgehend zerstörten Berlin gestürmt und die rote Fahne gehisst.
Der Schatten der Großen Bombe
Der Krieg war damit allerdings nur in Europa beendet. Die Niederwerfung Ja...
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