»Für das Volk der Herero ist dieser Krieg noch nicht beendet«
Über die Landfrage in Namibia und mangelnde Partizipation bei der Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen. Ein Gespräch mit Jürgen Leskien
Christian SelzIn Ihrem jüngsten Buch »Orlog*«, ursprünglich ein für das Theater geschriebener Text, befassen Sie sich mit der Landfrage in Namibia, einem Land, das Sie lange und eng kennen. Sie haben in den 70er und 80er Jahren im Rahmen der Solidaritätsarbeit der DDR in Lagern der Befreiungsbewegung SWAPO gearbeitet. Hätten Sie damals gedacht, dass Sie nach über drei Jahrzehnten Unabhängigkeit noch ein Werk über die ungelöste Landfrage schreiben – und dieses dann auch noch »Orlog*« (Krieg) nennen würden?
Damals haben wir, die Frauen und Männer, mit denen ich zusammengearbeitet habe, die Verabredung getroffen, dass wir einander im Auge behalten und dass wir nicht nachlassen wollen, an einer besseren Welt zu arbeiten. Das war das Versprechen, mit dem wir 1983 auseinandergingen. Da habe ich mir natürlich damals nicht vorstellen können, dass das so schwierig wird, dass die Mühen der Ebenen so steinig sind – und dass das einzulösende Versprechen der Befreiungsbewegung, Ger...
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