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Eine Menschenmalerin
Heute erscheint die neunte Grafik in der junge Welt-Kunstedition: »Abel erklärt Kain ein Martyrium« von Heidrun Hegewald
Andreas WesselHeidrun Hegewald ist eine gierige Frau. Sie saugt mit den »verfressenen Augen« der Malerin »flüchtige Bilder«¹ der Wirklichkeit in ihr Inneres und gibt sie nicht mehr her. Aber das Bilderfressen ist kein Selbstzweck, die aufgesaugten Bilder sind das Material, mit dem dann im Inneren gearbeitet wird. Die Wirklichkeit ist der Anfang, die Wahrnehmung wählt aus und schafft Bedeutung, und schließlich erwächst aus dem inneren Bilddenken Erkenntnis, die wiederum an der Wirklichkeit zu prüfen ist. Am 31. Juli 1929 schreibt Käthe Kollwitz in ihr Tagebuch: »Goethe: Was Kunst ist: ›Der stete lebendige Bund, nämlich zwischen den Augen des Leibes und den Augen des Geistes.‹«² Bilddenken ist kein Ausdenken von Bildern! Wenn Heidrun Hegewald sagt: »Ich male theoretisch«, so meint sie genau diese Arbeit mit den Goetheschen »Geistesaugen«, die auf das unerschöpfliche Material der aufgespeicherten Bilder eines Künstlerlebens zurückgreifen können.
Alles Vergängliche / Ist nu...
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