»Bei Völkerrechtsbruch misst die EU mit zweierlei Maß«
Westsahara: Trotz Krieg geht der Raub der Ressourcen unvermindert weiter. Ein Gespräch mit Tim Sauer
Jörg TiedjenIhr neuer Bericht »P for Plunder« über Phosphatexporte aus der Westsahara ist am Mittwoch erschienen. Warum sprechen Sie in diesem Zusammenhang von »Plünderung«?
Eigentlich vermeiden wir das Wort, aber es beschreibt die Situation ganz gut. Die Ressourcen der Westsahara, in diesem Fall das für Düngemittel weltweit unverzichtbare Phosphatgestein, werden unter der nun 46jährigen militärischen Besatzung durch Marokko schlichtweg geraubt und dann weltweit exportiert. Ohne die Zustimmung der Sahrauis ist die Ausbeutung völkerrechtswidrig.
Seit Ende 2020 herrscht in der Westsahara wieder Krieg zwischen der Befreiungsfront Polisario und Marokko. Dennoch hat der illegale Handel mit Phosphat im vergangenen Jahr sogar zugenommen?
Relativ ungestört vom Krieg hat sich 2021 das Exportvolumen auf circa 1,4 Millionen Tonnen erhöht. Marokko hat bereits in den 1980er Jahren mit dem Bau einer mehr als 2.500 Kilometer langen, verminten Mauer dafür gesorgt, dass die Kampfhand...
Artikel-Länge: 4023 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.