Das reaktionäre Imperium
Frankreich: Milliardär Vincent Bolloré kontrolliert Markt für Schul- und Taschenbücher, bietet Rassist Éric Zemmour eine TV-Plattform
Hansgeorg Hermann, ParisGewerkschaften, Buchhändler, Journalisten und Schriftsteller klagen immer wieder und völlig zu Recht, Frankreichs Medienlandschaft, das Geschäft mit der Literatur eingeschlossen, werde von »einer Handvoll Milliardäre« beherrscht. Vielleicht der schlimmste dieser ultrareichen Totengräber der Meinungsfreiheit ist der Bretone Vincent Bolloré, »Patriarch, Freibeuter, Lügner, Katholik und Medienmagnat«, wie der Pariser Autor Renaud Lecadre neulich notierte. Zum multinationalen Imperium Bollorés, der bis nach Haïti die Branche »beunruhigt«, wie das Journal L’Observatoire jüngst erschrocken zugab, gehört der Vivendi-Konzern. Aus dem verlegerischen Hinterhalt heraus vergrößert der Milliardär stetig seinen Einfluss auf die Tagespolitik – was immer ihm dabei nützlich erscheint, reißt er sich unter den Nagel.
Zuletzt baute Bolloré mit seinem Nachrichtensender C-News die Rampe, von der der Rassist Éric Zemmour als Kandidat für die Präsidentschaftswahl am 10. April in ...
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