Erzwungene Rücksicht
Krieg ist Krieg, und Schnaps ist Schnaps. Die Premiere von Verdis »Les Vêpres Siciliennes« an der Deutschen Oper Berlin
Maximilian Schäffer»Liberté« am »Freedom Day«. Das Ende aller Maßnahmen zum Infektionsschutz sah in Berlin am 20. März 2022 so aus: Am Einlass der Deutschen Oper wurden akribisch Impf- und Testnachweise kontrolliert, im Inneren trugen Gäste außerhalb der Sektinseln per Verordnung vier Stunden lang FFP2-Maske. Es ergab sich dieses Szenario, weil der Bund seine Verantwortung bis auf weiteres an die Länder übertragen hatte.
Auf eine ausschweifende Grand opéra über Diktatur, Revolution und Krieg lassen sich nicht nur in diesen Zeiten mühelos alle Stricke der Weltgeschehnisse projizieren. Und dass es der Mensch mit seinen Analogien nicht so genau nimmt, wenn wenigstens Reizworte fallen, wusste auch Giuseppe Verdi. Er schrieb »Les Vêpres Siciliennes« (»Die sizilianische Vesper«) im Jahr 1855, auf der höchsten Welle seines Erfolgs, direkt nach »La Traviata«. Eugène Scribes Libretto spielte im Original in den Niederlanden des 16. Jahrhunderts. Die Pariser Oper legte es dem Meister...
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