Warum diese Einhelligkeit?
Stets ist das erste, was im Krieg stirbt, die Wahrheit. Zur Einschätzung der diskursiven Lage
Stefan SiegertJetzt reicht’s. Es kommt ein Bedürfnis nach Klartext auf. Ein ausgemacht kluger Kopf – beruflich mit schwierigsten und heikelsten geistigen Problemen befasst und mir persönlich bekannt – hat, höre ich, seine Anteile an der Genossenschaft der jungen Welt gekündigt. Begründung: Die Zeitung lüge in ihrer Ukraine-Berichterstattung.
Dieser Kopf fühlt sich seit langem links. Es gibt viele Motive, links zu sein. Die Mehrheit entstammt der gelebten, erlittenen persönlichen Erfahrung von Ausbeutung, mit allen Begleiterscheinungen gesellschaftlicher Erniedrigung und Ausgrenzung; dies trifft auf genannten Kopf samt Bauch durchaus nicht zu. Andere, zum Beispiel ich, sind links, weil ihr Gerechtigkeitsgefühl mit den Zuständen in der Welt nicht in Einklang zu bringen war, und weil sie seit fünfzig Jahren den Krieg und seine Nutznießer und Verursacher mehr hassen als die Pest. Das allerdings gilt mit Sicherheit auch für den Kopf, von dem ich rede. Dieser Hintergrund reic...
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