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Rotlicht: Schwurbeln
Ken MertenMit 1.670 Sachen dreht sich die Erde um die eigene Achse – vom Äquator aus gemessen. Steht man in Berlin, gilt undeutscherweise ein geringeres Tempo. Trotzdem sind es hier noch 1.005 Kilometer pro Stunde. Dazu die 30 Kilometer, die der Planet beim Kreisen um die Sonne jede Sekunde zurücklegt. Da kann einem schon schwindlig werden. Das Mittelhochdeutsche kennt dafür den Begriff »swerben«. Die hochdeutsche Übertragung, so Theresa Schouwink im Philosophie-Magazin vom 22. Dezember letzten Jahres, fand sich 2009 noch nicht einmal im Duden. Heute ist Schwurbeln in aller sprachunhygienischer Munde.
Schwurbelt man, ist einem nicht zwangsläufig blümerant oder hat man nicht Pudding in den Beinen. Der Begriff zielt nicht aufs Körperliche, sondern auf Rhetorik und Ideologie. Schwindel steht schließlich für das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, als auch für Betrug. Das Verdikt, Schwurbler zu sein, hat einen schwammigen Gesetzestext: Unklar ist, mit wievie...
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