»Verwerfungen im Euro-System drohen«
Chefwechsel bei der Bundesbank: Deutsche Forderung nach straffer Geldpolitik stellt Währungsunion auf die Probe. Ein Gespräch mit David Marsh
Simon ZeiseJens Weidmann ist als Bundesbankpräsident vorzeitig zurückgetreten. Ist sein Nachfolger Joachim Nagel ein ebenso geldpolitischer Falke, der darauf beharren wird, dass die Leitzinsen in der Euro-Zone steigen?
Ich denke, Nagel steht für Kontinuität. Das hat er bei seiner Amtseinführungszeremonie klar zum Ausdruck gebracht. Er hat die Frage gestellt, ob wir vor der Phase einer etwas erhöhten Inflationsrate stehen. Nagel hat zu erkennen gegeben, dass die Inflation auf dem jetzigen Niveau länger anhalten wird, als es die EZB prognostiziert hat. Deswegen gehe ich davon aus, dass die straffe Politik, die Weidmann immer wieder eingefordert hat, von der Bundesbank fortgesetzt wird.
Sehen Sie historische Parallelen zu dem wirtschaftspolitischen Umfeld, in dem der neue Bundesbankchef agieren muss?
Nagel steht vor ähnlichen Herausforderungen wie Karl Otto Pöhl, der 1980 das Amt übernahm. Pöhl war wie Nagel Sozialdemokrat und Technokrat. Beide wurden von sozialdemokratis...
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