Recht und Rassismus
Fall mit Signalwirkung: Nach erfolgreicher Klage gegen Racial Profiling von Polizisten wird Berufung der Hamburger Innenbehörde verhandelt
Kristian StemmlerBarakat H. ist oft auf dem Kiez. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der gebürtige Togolese wohnt seit einigen Jahren auf St. Pauli, dem Hamburger Stadtteil, der auch als Kiez bezeichnet wird. In diesem Viertel macht die »Taskforce Drogen«, eine Spezialtruppe der Polizei, ebenso wie im Schanzenviertel und in St. Georg seit April 2015 regelrecht Jagd auf schwarze Kleindealer, während sie sich für deren meist weiße Kunden wenig interessiert. Für Barakat H. und andere Bewohner St. Paulis hat das unangenehme Folgen: Sie werden immer wieder wegen ihres Aussehens von Polizeibeamten kontrolliert, ob sie nun einkaufen gehen, zum Sport oder zur Arbeit. Die rassistische Logik: Jeder von ihnen könnte ja ein Dealer sein.
Seit einigen Jahren hat sich für diese Praxis der Polizei oder anderer Behörden der aus der US-amerikanischen Kriminalistik stammende Begriff »Racial Profiling« eingebürgert. Gemeint sind Maßnahmen wie Identitätsfeststellungen, bei denen das Kriter...
Artikel-Länge: 5678 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.