Streik der Schließer
Belgien: Überfüllte Gefängnisse und miese Haftbedingungen erhöhen auch Druck auf Wachpersonal
Gerrit HoekmanVor einer Woche legte das Wachpersonal in den belgischen Gefängnissen für einen Tag die Arbeit nieder. Grund für den Protest: Der Arbeitsdruck ist enorm, weil die Haftanstalten in Belgien hoffnungslos überfüllt sind. An den Weihnachtstagen machten bereits die Schließer in Brüssel mit einem Streik auf ihre Situation aufmerksam.
In den 35 Justizvollzugsanstalten (JVA) in Belgien ist theoretisch Platz für rund 9.500 Gefangene, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. De facto sitzen dort aber im Moment 10.700 Menschen ein; für über 1.000 Inhaftierte ist praktisch kein Platz. Also werden in den Zellen Notbetten aufgestellt. Die Personalstärke wird indes nicht verändert. Zwar verspricht auch der liberale Justizminister Vincent Van Quickenborne, der seit Dezember 2020 im Amt ist, die Situation sei nur vorübergehend, aber solche Versprechen hören die Beschäftigten nun schon seit mehr als zehn Jahren.
Bereits 2009 war die Lage in den Gefängnissen so dramatisch, das...
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