Hungern fürs Heizen
Inflation trifft Geringverdiener und Erwerbslose. Regierung will Marktkräfte walten lassen und Aufschläge für Lebensmittel verlangen
Simon ZeiseDas würde Cem Özdemir schmecken: Der Bundeslandwirtschaftsminister mit Parteibuch von Bündnis 90/Die Grünen hatte am zweiten Weihnachtsfeiertag via Springer-Presse angekündigt, Maßnahmen gegen »Ramschpreise« bei Lebensmittel ergreifen zu wollen. Özdemirs Pläne in allen Ehren – die Zustände insbesondere in Schlachthöfen sind tier- und menschenverachtend –, sie kommen jedoch zur Unzeit. Die Lohnabhängigen werden in der Pandemie einseitig belastet: Zunächst mussten die Beschäftigten im Krisenjahr 2020 Reallohnverluste hinnehmen, seit dem Wiederanlaufen der Wirtschaft belastet zudem die anziehende Inflation die Portemonnaies der Lohnabhängigen.
Staat hält sich raus
Trotzdem will Özdemir zulangen: »Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft hat deutlich gemacht, dass er Lebensmittelpreise nicht staatlich festsetzen will«, teilte ein Sprecher des Hauses auf jW-Nachfrage mit. »Wichtig sind vielmehr Wertschätzung für Lebensmittel, die Bäuerinnen und Bauern...
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