»Täter rehabilitierten sich selbst«
Bayerisches Landeskriminalamt arbeitet sogenannte Landfahrerstelle auf. Ein Gespräch mit Romani Rose
Fabian LinderMitte Dezember haben Sie auf einer Pressekonferenz des Bayerischen Landeskriminalamtes in München eine dort vorgestellte Forschungsarbeit über die 1965 aufgelöste »Landfahrerstelle« kritisch beleuchtet. Was war das für eine Einrichtung?
Die Landfahrerzentrale hieß bis 1951 noch »Zigeunerpolizei«. Das war die Bezeichnung aus dem Dritten Reich, als ihre Aufgabe die Erfassung und Deportation von Sinti und Roma war. In der Landfahrerzentrale saßen dann Beamte, die früher SS- oder SA-Uniform getragen und nach dem Krieg mit den Unterlagen des Reichssicherheitshauptamtes ihren Dienst wieder aufgenommen hatten. Man kümmerte sich weiter um die Erfassung und Kriminalisierung der Minderheit. Diese Beamten wussten, dass man gegen sie wegen ihrer Beteiligung an Deportationen in Konzentrationslager ermitteln würde. Durch die weitere Kriminalisierung von Sinti und Roma versuchten sie sich selbst zu entlasten. Später wurden Entschädigungsanträge von den Behörden der Bunde...
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