Unschuldiges Blut
Eine Hamburger Ausstellung thematisiert koloniales Erbe am Beispiel Kamerun
Nick BraunsAm 8. August 1914 wurden in der deutschen Kolonie Kamerun der 41jährige Herrscher des Douala-Volkes, Rudolf Douala Manga Bell, und sein Vertrauer Adolf Ngoso Din mit dem Galgen hingerichtet. Die beiden Männer waren von einem Kolonialgericht wegen »Hochverrats« zum Tode verurteilt worden, nachdem sie der Leiter des Reichskolonialamtes, Wilhelm Solf, aufgrund eines gefälschten Telegramms der Vorbereitung eines Aufstandes beschuldigt hatte. Die letzten Worte Manga Bells lauteten: »Unschuldiges Blut hängt ihr auf. Umsonst tötet ihr mich. Verdammt seien die Deutschen. Gott, ich flehe dich an; höre meinen letzten Willen, dass dieser Boden niemals mehr von Deutschen betreten werde.«
In Kamerun gilt Douala Manga Bell heute als Nationalheld, während in Deutschland der juristisch verbrämte Justizmord an dem antikolonialen Aktivisten kaum bekannt ist. Das will die Sonderausstellung »Hey Hamburg, kennst du Douala Manga Bell?« ändern, die seit April 2021 im Museum am ...
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