»Kein Verkehrstoter, sondern Opfer rechter Gewalt«
Antifaschisten erinnern daran, dass vor 29 Jahren Şahin Çalışır infolge einer Hetzjagd ums Leben kam. Ein Gespräch mit Orhan Çalışır
Gitta DüperthalVor genau 29 Jahren, in der Nacht des 27. Dezember 1992, starb Şahin Çalışır, als er von einem Auto erfasst wurde. Weshalb ist es wichtig, an diesem Montag an ihn in Solingen zu erinnern?
Şahin war kein Verkehrstoter, sondern Opfer rechter Gewalt. Das war Mord. Der damals 20jährige Şahin und zwei seiner Kumpels wurden von drei Leuten aus dem Neonazimilieu bei ihrer Fahrt mit dem Auto verfolgt. Sie wollten damals zusammen ausgehen und feiern. Einer der Insassen des Verfolgerfahrzeugs, mit dem der Wagen der drei Freunde an den Rand der Autobahn 52 nahe Meerbusch gedrängt wurde, war Neonazi, ein anderer rechter Hooligan, der dritte aus ebenso einschlägigen Kreisen. Nachdem sie den Fiat, in dem mein Cousin saß, attackiert hatten, stiegen Şahin und seine Freunde aus, um zu fliehen. Letztere entkamen. Şahin rannte in Panik auf die Autobahn und wurde von einem nachkommenden Fahrzeug überfahren.
Man muss sich in die damalige Zeit zurückversetzen: 1991 und ’92 fan...
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