»Der Arbeitsschutz kommt dabei schnell zu kurz«
Auf deutschen Baustellen sterben immer wieder Beschäftigte. Betriebe werden kaum kontrolliert. Ein Gespräch mit Gerhard Citrich
Kristian StemmlerLaut Berufsgenossenschaft Bau, BG BAU, sind bis September 69 Bauarbeiter bundesweit auf Baustellen tödlich verunglückt. Das traurige Rekordhoch vom Jahr 2020 von 97 tödlichen Unfällen könnte erreicht werden. Wie erklären Sie sich diese Zahlen?
Das hat damit zu tun, dass die Bedingungen auf dem Bau andere sind als in anderen Branchen. Bei Konzernen wie Siemens, VW oder Opel gibt es Strukturen, da ist der Arbeitsschutz meist vernünftig organisiert. Es gibt etwa Beauftragte, die nur für diese Fragen zuständig sind. Auf der Baustelle sind die Leute meistens auf sich allein gestellt, es wird oft improvisiert, und der Arbeitsschutz kommt dabei schnell zu kurz. Etwa 80 Prozent der Betriebe auf dem Bau haben unter zehn Beschäftigte. Und die meisten Unfälle passieren nach unseren Auswertungen in kleinen Betrieben.
Im Immobilienbereich sind nach wie vor hohe Renditen zu erzielen. Welche Rolle spielt der Kosten- und Zeitdruck in der Baubranche?
Der ist auf dem Bau beka...
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