»Entschuldigt hat sich niemand«
Hamburg: Vor 20 Jahren starb Achidi John infolge von Brechmittelfolter. Olaf Scholz hatte die Praxis erlaubt. Ein Gespräch mit Deniz Celik
Kristian StemmlerAusgerechnet wenige Tage nachdem Olaf Scholz, SPD, zum Bundeskanzler gewählt worden ist, jährte sich der Tod von Achidi John am Sonntag zum 20. Mal. Welche Rolle spielte Scholz damals?
Er hat in seiner kurzen Zeit als Innensenator von Hamburg die Brechmitteleinsätze gegen als Drogendealer verdächtigte Menschen eingeführt und trägt damit letztlich die politische Verantwortung für den Tod von Achidi John. Bis heute hat er sich nicht entschuldigt. Und es war eine Verhöhnung der Opfer und Angehörigen, als er damals sagte, dass er die Prozedur, der John zum Opfer fiel, nicht als Folter sieht. Eine Aussage, die nicht zu ertragen ist.
Scholz hatte ja die Brechmittel kurz vor der Bürgerschaftswahl im September 2001 eingeführt – ein erfolgloser Versuch, der besonders rechten Schill-Partei das Wasser abzugraben.
Der Bürgerschaftswahlkampf hat damals sicher eine erhebliche Rolle gespielt. Da wollte sich Scholz als Vertreter von Law and Order präsentieren und hat auf Hä...
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