»Wir müssen das giftige Erbe des Feudalismus beseitigen«
Über neokoloniale Unterwürfigkeit, das faktische Kriegsrecht in den Philippinen und linke Perspektiven. Ein Gespräch mit Epifanio San Juan Jr.
Rainer WerningWo und unter welchen Bedingungen sind Sie aufgewachsen? Was waren für Sie die prägendsten Erfahrungen in Ihrer Jugend?
Ich wurde Ende 1938 in Manila, Philippinen, der einzigen US-Kolonie in Asien, geboren – einen Monat, bevor Barcelona an die von Nazideutschland und dem faschistischen Italien unterstützte Franco-Armee fiel. Erinnerungen an die japanische Besatzung (1942–45, jW) – die Flucht in Luftschutzbunker während japanischer Bombenangriffe, das Sichfernhalten von der Brutalität der Japaner – lehrten mich den Schrecken des Krieges. 1946 wurde den Philippinen die »Unabhängigkeit« gewährt, aber nur, um eine Neokolonie mit US-Militärstützpunkten zu werden, die im grausamen Krieg gegen Korea, Vietnam sowie einheimische muslimische und kommunistische Rebellen genutzt wurden.
Meine prägenden Jahre von 1946 bis 1958 fielen in die Zeit der Anti-Huk-, Magsaysay- und CIA-Hexenjagden¹ und Blutbäder der Aufstandsbekämpfung auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Star...
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